denkeslust
A Tribute to Ane & Charles
denkerin | 27. Juli 07 | Topic 'Sprachwunder'
Es gibt Schreiberlinge, die haben einen so unverkennbaren Stil, dass sie eigentlich gar keine Kürzel mehr bräuchten, um Ihre Texte zu markieren. Zwei davon arbeiten beim Berner "Bund".

Der eine - der jüngere von beiden - benutzt mit Vorliebe schräge, aber zumeist liebenswürdig gemeinte Adjektive und Vergleiche, um das an Popkonzerten Dargebotene zu beschreiben:

"Und als musikalischer und optischer Knotenpunkt wieselt und hüpft die kleine Björk zwischen den beiden Welten hin und her und singt mal wie ein asthmatischer Engel, schreit wie ein geplagter Teufel oder tanzt wie ein sorgloses Kind."
(Ane Hebeisen im Bund vom 27. Juli 2007)

Und der andere - der leider nur noch sporadisch für sein Leibblatt schreibt - ist schlicht und ergreifend "the King of Schachtelsatz", der immer wieder die Grenzen des Lesbaren auslotet:

"Eine minutiös genaue Recherche, bei der sich der Autor stets bewusst blieb, dass «das Resultat biografischen Schreibens etwas Fiktives sein werde», bei der das Anekdotisch-Erzählerische zwar (siehe oben) einen hohen Stellenwert hat, die aber dennoch ihre Authentizität nicht aus einem höchstmöglichen Grad von Indiskretion, sondern aus einer subtilen, einfühlsamen Interpretation von Walsers literarischem Werk, insbesondere von seinen Romanen herleitet, in der Magenau «eine fortgesetzte Autobiografie als Chronik seines Empfindens» erkennt."
(Charles Linsmayer im Bund vom 26. Mai 2005)

So viel sprachliche Eigensinnigkeit muss einfach mit einem Eintrag in der Blogosphäre gewürdigt werden.

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denkerin, Dienstag, 31. Juli 2007, 18:32
Where stars are born: Dr. Charles Linsmayer machte, so eine gut informierte Quelle, seine Matura am Kollegium Karl Borromäus in Altdorf!
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