Altlasten und Erinnerungstücke
denkerin | 18. Juni 07 | Topic 'Einsichten'
Könnte es sein, dass es Ähnlichkeiten darin gibt, wie wie mit unserer Vergangenheit und mit den sich in einer Wohnung anhäufenden Gegenständen umgehen?
Meine Gattin und ich waren kürzlich bei einer Freundin zu Besuch, deren aufgeräumte Wohnung mich jedesmal mit Bewunderung erfüllt. Sie hat nichts Überflüssiges in der Wohnung: Keine aus den Nähten platzenden Bücherregale, kein mehr oder weniger dekorativer Krimskrams, keine seit Jahren ungetragene Kleider die die Schränke verstopfen, keine überflüssigen Schreibutensilien auf Pulten und Telefontischli. Nichts. Einfach nur die vier, fünf wichtigsten Möbel pro Raum, ein paar technische Geräte. That's it.
Meine Gattin und ich dagegen haben immer von allem ein bisschen zu viel - weil wir beide nichts wegwerfen können. Bemühungen, aus dem zu viel ein bisschen weniger zu machen, bleiben regelmässig an den altbekannten Einwänden hängen:
"Oh, wirf die zwei Tage alte Zeitung noch nicht ins Altpapier, ich möchte diesen Artikel noch lesen."
"Ja, diese Hose habe ich schon länger nicht getragen, aber vielleicht brauche ich sie irgendwann einmal doch noch."
"Von meinen Büchern kann ich mich einfach nicht trennen, ich muss sie um mich haben, auch wenn ich sie nicht mehr lese."
Unsere Einstellung zu diesem Zuviel ist aber eine unterschiedliche: Während ich dieses Zuviel manchmal als Last erlebe und zwischendurch befreiende Wegwerfaktionen brauche, fühlt sich meine Gattin darin eigentlich ziemlich wohl. In einer leeren Wohnung könnte sie nicht wohnen.
An besagtem Abendessen stellten wir drei nun fest, dass wir jeweils einen sehr unterschiedlichen Umgang mit unseren Wurzeln haben. Die Freundin (mit der leeren Wohnung) sagt von sich, sie hätte eigentlich keine Wurzeln, kaum einen Bezug mehr zu ihrer Herkunft. Meine Gattin (fühlt sich nur in prall gefüllter Wohnung wohl) hingegen hat sehr starke Wurzeln, die für sie ein wichtiger, stärkender und tragender Teil ihres Lebens sind. Und auf die sie sehr stolz ist. Ich (die ich zwar in voller Wohnung wohne, damit aber nur teilweise glücklich bin) habe ebenfalls starke Wurzeln, die ich manchmal als Bereicherung empfinde, manchmal aber auch als Last.
Was denkt Ihr? Seht ihr auch Parallelen zwischen dem Umgang mit alten Gegenständen und Euren Wurzeln? Dann macht mit bei meiner ersten Umfrage!
Meine Gattin und ich waren kürzlich bei einer Freundin zu Besuch, deren aufgeräumte Wohnung mich jedesmal mit Bewunderung erfüllt. Sie hat nichts Überflüssiges in der Wohnung: Keine aus den Nähten platzenden Bücherregale, kein mehr oder weniger dekorativer Krimskrams, keine seit Jahren ungetragene Kleider die die Schränke verstopfen, keine überflüssigen Schreibutensilien auf Pulten und Telefontischli. Nichts. Einfach nur die vier, fünf wichtigsten Möbel pro Raum, ein paar technische Geräte. That's it.
Meine Gattin und ich dagegen haben immer von allem ein bisschen zu viel - weil wir beide nichts wegwerfen können. Bemühungen, aus dem zu viel ein bisschen weniger zu machen, bleiben regelmässig an den altbekannten Einwänden hängen:
"Oh, wirf die zwei Tage alte Zeitung noch nicht ins Altpapier, ich möchte diesen Artikel noch lesen."
"Ja, diese Hose habe ich schon länger nicht getragen, aber vielleicht brauche ich sie irgendwann einmal doch noch."
"Von meinen Büchern kann ich mich einfach nicht trennen, ich muss sie um mich haben, auch wenn ich sie nicht mehr lese."
Unsere Einstellung zu diesem Zuviel ist aber eine unterschiedliche: Während ich dieses Zuviel manchmal als Last erlebe und zwischendurch befreiende Wegwerfaktionen brauche, fühlt sich meine Gattin darin eigentlich ziemlich wohl. In einer leeren Wohnung könnte sie nicht wohnen.
An besagtem Abendessen stellten wir drei nun fest, dass wir jeweils einen sehr unterschiedlichen Umgang mit unseren Wurzeln haben. Die Freundin (mit der leeren Wohnung) sagt von sich, sie hätte eigentlich keine Wurzeln, kaum einen Bezug mehr zu ihrer Herkunft. Meine Gattin (fühlt sich nur in prall gefüllter Wohnung wohl) hingegen hat sehr starke Wurzeln, die für sie ein wichtiger, stärkender und tragender Teil ihres Lebens sind. Und auf die sie sehr stolz ist. Ich (die ich zwar in voller Wohnung wohne, damit aber nur teilweise glücklich bin) habe ebenfalls starke Wurzeln, die ich manchmal als Bereicherung empfinde, manchmal aber auch als Last.
Was denkt Ihr? Seht ihr auch Parallelen zwischen dem Umgang mit alten Gegenständen und Euren Wurzeln? Dann macht mit bei meiner ersten Umfrage!
mstuedel,
Dienstag, 19. Juni 2007, 22:26
Wer ein Nomadenleben führt, muss mit wenigen Dingen auskommen.
Wer hingegen fest verwurzelt lebt, kann sich die Anhäufung materieller Dinge und Erinnerungsstücke leisten.
Ich bin auch immer mehr am Sammeln, was vielleicht als Zeichen einer zunehmenden Sesshaftigkeit zu deuten ist. Allerdings eng' ich mich mit all den Dingen innerhalb der "Komfortzone Wohnung" immer mehr ein.
So richtig unbelastet und glücklich fühle ich mich dann, wenn ich nur mit dem Nötigsten ausgestattet unterwegs bin. Mit Zelt und Tourenrad wird die ganze Welt zur Komfortzone, der Besitzstand ist immer überblickbar.
Wer hingegen fest verwurzelt lebt, kann sich die Anhäufung materieller Dinge und Erinnerungsstücke leisten.
Ich bin auch immer mehr am Sammeln, was vielleicht als Zeichen einer zunehmenden Sesshaftigkeit zu deuten ist. Allerdings eng' ich mich mit all den Dingen innerhalb der "Komfortzone Wohnung" immer mehr ein.
So richtig unbelastet und glücklich fühle ich mich dann, wenn ich nur mit dem Nötigsten ausgestattet unterwegs bin. Mit Zelt und Tourenrad wird die ganze Welt zur Komfortzone, der Besitzstand ist immer überblickbar.