Heldinnen des Alltags
denkerin | 08. November 07 | Topic 'Lustwandeln'
Manchmal spielen wildfremde Menschen eine zentrale Rolle in unserem Leben. Und sie bleiben auch Jahre später in unserer Erinnerung haften. Vielleicht nur, weil sie zufällig im richtigen Moment am richtigen Ort waren und das Richtige taten. Vielleicht erinnern wir sie ganz anders, als sie "eigentlich" waren, als ihre Freunde und Bekannten sie erinnern würden. Aber für uns sind sie die, die sie während dieser kurzen Begegnung waren.
Ich weiss nicht, ob Frau Hofstetter, eine zurückhaltende, etwas misstrauisch wirkende Dame um die 60, sich selber als Heldin bezeichnen würde. Aber als solche werde ich sie in Erinnerung behalten. Sie war die Finderin meines Portemonnaies, das mir beim Materialtransport in die QUEERSiCHT-Kinos aus der Tasche gefallen war. Und rettete meinen Tag, als sie es mir unversehrt und nach wie vor prall gefüllt zurückgab und sogar den Finderlohn ablehnte. Herzlichen Dank, Frau Hofstetter!
Ich weiss nicht, ob Frau Hofstetter, eine zurückhaltende, etwas misstrauisch wirkende Dame um die 60, sich selber als Heldin bezeichnen würde. Aber als solche werde ich sie in Erinnerung behalten. Sie war die Finderin meines Portemonnaies, das mir beim Materialtransport in die QUEERSiCHT-Kinos aus der Tasche gefallen war. Und rettete meinen Tag, als sie es mir unversehrt und nach wie vor prall gefüllt zurückgab und sogar den Finderlohn ablehnte. Herzlichen Dank, Frau Hofstetter!
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Vive la France!
denkerin | 16. September 07 | Topic 'Lustwandeln'
Jolie plaquette française, fotographié en présence de Maddalena T., épouse d'ancienne conseillère municipale, et de Stefanie A., conjointe de l'assistante personelle de la campagne électorale de Madame la conseillère nationale Franziska T., et d'une sélection des pignons, olives, saucissions et prunes (candidats à la nourriture).
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Zucchettischwemme
denkerin | 29. August 07 | Topic 'Lustwandeln'
Während mir das unstete und feuchte Klima langsam aufs Gemüt schlägt, gedeiht das Gemüse in unserem Garten prächtig. Besonders wohl scheint sich der Zucchetti zu fühlen, das folgende Prachtexemplar ist innert weniger Tage vom kleinen Würstchen zur stolzen Keule gereift (1,5 Kilo und trotz Krümmung 35 cm). Über das Abendessen muss ich mir also keine weiteren Gedanken mehr machen.
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Eierschwemme
denkerin | 20. August 07 | Topic 'Lustwandeln'
Beim Wandern kann man bekanntlich sehr verschiedenen Strategien folgen. Während die einen vor allem dem sportlichen Ehrgeiz fröhnen und in möglichst kurzer Zeit möglichst viele möglichst anspruchsvolle Gipfel zu erklimmen versuchen, geniessen andere primär den meditativen Trott, der sich nach einer Weile des Laufens einstellt. Und dann gibt es natürlich noch die, die einfach eine schöne Aussicht geniessen wollen und die im Zweifelsfalle gerne auch mal eine Seilbahnfahrt dem anstrengenden Aufstieg zu Fuss vorziehen.
Bergpanorama beim Messerseewji im Binntal
Eine weitere - mir lange Zeit unbekannte - Spezies von BerggängerInnen sind die PilzesucherInnen. Ihnen geht es nicht um Aussicht, meditative Trancezustände und Gipfelstürmereien, sondern um etwas viel Elementareres: Die Nahrungsbeschaffung. Sie durchstreifen die Wälder langsamen Schrittes und mit an den Boden gehaftetem Blick und bewegen sich mit Vorliebe abseits der bekannten Pfade irgenwo im Gehölz.
Wenn nun eine Pilzesucherin und eine aussichtsorientiert-meditativ Wandernde zusammen zu Berg gehen, kann dies zu gewissen Zielkonflikten führen. Dies ist - Sie haben es geahnt - bei meiner Gattin und mir öfters der Fall. Während ich den Wald mit nach Innen gerichtetem Blick auf der Suche nach dem tragenden Rythmus und dem nächsten Aussichtspunkt relativ schnell durchquere, will meine Gattin Stunden darin verweilen und nach Nahrung Ausschau halten.
In früheren Tagen versuchten wir diese unterschiedlichen Wanderstrategien dadurch auszugleichen, dass meine Gattin ihren Pilztrieb stark zügelte und ich längere Pausen einlegte. Inzwischen hat aber ein Strategiewandel stattgefunden. Aus der floristischen und mykologischen Analphabetin ist inzwischen eine funghistische Co-Abhängige geworden. Und nun halte auch ich nach den Früchten des Waldes Ausschau und verfalle unweigerlich in einen konspirativen Flüsterton, sobald wir eine Stelle mit Pilzen passieren - schliesslich soll der Konkurrenz unsere Gold- beziehungsweise Pilzgrube weiterhin verborgen bleiben.
Bis anhin war mein Beitrag zur Nahrungsbeschaffung eher duch unterstützendes Mitläufertum gekennzeichnet. Kürzlich habe ich nun aber meine höheren funghologischen Weihen erhalten: Ich entdeckte auf einem kleinen Bödeli eine Kolonie von Eierschwämmen, die so gross war, dass sie sich nur mit dem Begriff Eier-Schwemme umschreiben lässt.
Deshalb präsentiere ich hier mit von Stolz geschwellter Brust ein Bild unserer beeindruckenden Pilzausbeute:
Eierschwämmepanorama im Binntal
Bergpanorama beim Messerseewji im Binntal
Eine weitere - mir lange Zeit unbekannte - Spezies von BerggängerInnen sind die PilzesucherInnen. Ihnen geht es nicht um Aussicht, meditative Trancezustände und Gipfelstürmereien, sondern um etwas viel Elementareres: Die Nahrungsbeschaffung. Sie durchstreifen die Wälder langsamen Schrittes und mit an den Boden gehaftetem Blick und bewegen sich mit Vorliebe abseits der bekannten Pfade irgenwo im Gehölz.
Wenn nun eine Pilzesucherin und eine aussichtsorientiert-meditativ Wandernde zusammen zu Berg gehen, kann dies zu gewissen Zielkonflikten führen. Dies ist - Sie haben es geahnt - bei meiner Gattin und mir öfters der Fall. Während ich den Wald mit nach Innen gerichtetem Blick auf der Suche nach dem tragenden Rythmus und dem nächsten Aussichtspunkt relativ schnell durchquere, will meine Gattin Stunden darin verweilen und nach Nahrung Ausschau halten.
In früheren Tagen versuchten wir diese unterschiedlichen Wanderstrategien dadurch auszugleichen, dass meine Gattin ihren Pilztrieb stark zügelte und ich längere Pausen einlegte. Inzwischen hat aber ein Strategiewandel stattgefunden. Aus der floristischen und mykologischen Analphabetin ist inzwischen eine funghistische Co-Abhängige geworden. Und nun halte auch ich nach den Früchten des Waldes Ausschau und verfalle unweigerlich in einen konspirativen Flüsterton, sobald wir eine Stelle mit Pilzen passieren - schliesslich soll der Konkurrenz unsere Gold- beziehungsweise Pilzgrube weiterhin verborgen bleiben.
Bis anhin war mein Beitrag zur Nahrungsbeschaffung eher duch unterstützendes Mitläufertum gekennzeichnet. Kürzlich habe ich nun aber meine höheren funghologischen Weihen erhalten: Ich entdeckte auf einem kleinen Bödeli eine Kolonie von Eierschwämmen, die so gross war, dass sie sich nur mit dem Begriff Eier-Schwemme umschreiben lässt.
Deshalb präsentiere ich hier mit von Stolz geschwellter Brust ein Bild unserer beeindruckenden Pilzausbeute:
Eierschwämmepanorama im Binntal
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Oeschinensee
denkerin | 13. August 07 | Topic 'Lustwandeln'
Eigentlich hatte ich mich in der Talstation des Sessellifts an die Kasse begeben, um ein Exemplar dieses wunderbar altmodischen Plakats zu kaufen. Doch der Mann hinter der Kasse überraschte mich mit dem mit grimmig-wortkargen Charme eines Berglers und sprach: "Das schänken ich nech."
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Pigs on the horizon
denkerin | 31. Juli 07 | Topic 'Lustwandeln'
Auch die Schweinchen habens drauf: Miss P. (vorne im Bild) räkelt sich gekonnt im Schlamm-Jakuzi derweil ihre Kolleginnen sich vor dem perfekt gewählten Alpenpanorama in Stellung bringen.
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Auf nach Appenzell!
denkerin | 16. Juli 07 | Topic 'Lustwandeln'
Liegt Appenzell eigentlich...
... im Hafen von Algier?
... in der Luft?
... oder einfach nur im Trend?
Bald werde ich es wissen!
... im Hafen von Algier?
... in der Luft?
... oder einfach nur im Trend?
Bald werde ich es wissen!
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Mana mana
denkerin | 10. Juli 07 | Topic 'Lustwandeln'
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Glückstrogen
denkerin | 07. Juli 07 | Topic 'Lustwandeln'
Von unserem Balkon aus sieht man das Nest einer Krähenfamilie, das überraschend exponiert in den Ästen eines Laubbaumes (weiter reichen meine biologischen Kenntnisse leider nicht aus) plaziert ist. Noch vor ein paar Wochen konnte man dort Mutter und Vater Krähe bei der Brutpflege beobachten - den passenden Soundeffekt gabs selbskrähend dazu. Der Anblick dieser Kleinfamilie hatte auf mich einen ausserordentlich beruhigenden Effekt. Egal, wie düster die Gedanken gerade waren - kaum schaute ich hinüber, wurde ich von einer kindlichen Freude erfasst. Mein Gehirn produzierte bei dem Anblick wie wild Glückshormone (im Volksmund auch Glückstrogen genannt).
Wenn ich's mir genau überlege, hat nicht nur das Eigenheim dieser netten Krähenfamilie diese Wirkung auf mich. Ähnlich erging es mir, als ich kürzlich spätabends in der Schlossstrasse jenen Igel beobachtete, der beim Versuch, das Mäuerchen eines Gartens zu erklimmen putzig auf seinen Hintern plumpste. Jöhhh...
Und dann sind da noch all die kleinen Kinder, die in meinem Freundeskreis immer zahlreicher durch die Welt glucksen (auch so ein Zeichen für die Zone 30?). Mein Herz macht bei ihrem Anblick einfach Sprünge.
Seufz. Manchmal ist das Leben wirklich so süss, wie die Lieder von der "Best of Concours d'Eurovision"-Platte.
Wenn ich's mir genau überlege, hat nicht nur das Eigenheim dieser netten Krähenfamilie diese Wirkung auf mich. Ähnlich erging es mir, als ich kürzlich spätabends in der Schlossstrasse jenen Igel beobachtete, der beim Versuch, das Mäuerchen eines Gartens zu erklimmen putzig auf seinen Hintern plumpste. Jöhhh...
Und dann sind da noch all die kleinen Kinder, die in meinem Freundeskreis immer zahlreicher durch die Welt glucksen (auch so ein Zeichen für die Zone 30?). Mein Herz macht bei ihrem Anblick einfach Sprünge.
Seufz. Manchmal ist das Leben wirklich so süss, wie die Lieder von der "Best of Concours d'Eurovision"-Platte.
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Grönemeyer rocks the arena!
denkerin | 28. Juni 07 | Topic 'Lustwandeln'
Wer kam eigentlich auf die seltsame Idee, Konzerte in Fussballstadien durchzuführen? Menschen über dreissig stellen sich diese Frage unweigerlich, wenn sie sich an einen solchen Anlass begeben. Abseits von Gedränge und blaue Flecken sitzen sie auf den Tribünen und schauen auf die 100 Meter weit entfernte Bühne hinunter, auf der sich kaum erkennbare Gestalten hin und her bewegen.
Wie andere langsam ergrauenden Menschen wohl auch, sehnte ich mich bei den ersten Takten des Grönemeyerkonzerts nach der Intimität von Konzerten in kleinen Sälen. Amfangs fand sich im Stade de Suisse von Konzertstimmung keine Spur. Es war noch hellichter Tag, die Temperaturen waren für diese Jahreszeit ungemütlich kalt und strömender Regen prasselte auf die Bühne herab. Im Stehbereich war ein Kommen und Gehen. Zuschauerinnen deckten sich noch schnell mit Bier und Pommes Frites ein und schauten sich ein wenig verloren auf dem Konzertgelände um.
Die ersten Lieder berührten mich kaum. Ich kannte sie nicht - und verstand auch kein Wort von dem, was Herr Grönemeyer da sang. Mir kamen langsam erste Zweifel, ob sich die über 100 Franken für den Eintritt überhaupt gelohnt hatten...
Doch dann sang er "Mensch", und über 30'000 Menschen rissen ihre Hände in die Höhe sangen und schwankten mit. Plötzlich war ich hin und weg. Hingerissen vom sympathischen männlichen Charme des Herrn auf der Bühne, bewegt vom Text über die Trauer um seine Frau, berauscht von den Händen die sich da unten im Gleichtakt bewegten. Dann kam "Männer", und ich freute mich. Für alle Männer, denen dieser nette Bochumer so kraftvoll Identifikationsfigur und Vorbild ist. Über meine Kindheitserinnerungen, die der Song entfachte. Und über Grönemeyers Kurzauftritt als Transe auf der Leinwand hinter der Bühne. Mit jedem Lied begann meine Stimmung zu steigen.
Als Herbert dann noch bekannt gab, dass dieses Konzert ein ganz besonderes sei, weil das letzte dieser Tour, und wie schön es sei, dieses hier mit dem tollen Publikum von Bern zu feiern, war es vollends um mich geschehen. Der Appell an Eitelkeit und Lokalpatriotismus verfehlte seine Wirkung nicht. Vier lange Zugaben lang gab uns der Held auf der Bühne noch das Gefühl, an einem einmaligen Ereignis teilzuhaben. Als echter Kumpel dankte Grönemeyer auch ausgiebig seinem Team hinter der Bühne und liess es mit einem prominenten Auftritt auf der Leinwand hochleben. Und immer wieder bedankte er sich in seiner unnachamlich zackigen Art bei uns, bei mir, beim Publikum. "Wunderschön" schrie er dann in die Menge. Und wunderschön wars tatsächlich.
Danke, Herbert. Danke. Danke. Danke.
Du weisst einfach, wie man eine Arena rockt!
Wie andere langsam ergrauenden Menschen wohl auch, sehnte ich mich bei den ersten Takten des Grönemeyerkonzerts nach der Intimität von Konzerten in kleinen Sälen. Amfangs fand sich im Stade de Suisse von Konzertstimmung keine Spur. Es war noch hellichter Tag, die Temperaturen waren für diese Jahreszeit ungemütlich kalt und strömender Regen prasselte auf die Bühne herab. Im Stehbereich war ein Kommen und Gehen. Zuschauerinnen deckten sich noch schnell mit Bier und Pommes Frites ein und schauten sich ein wenig verloren auf dem Konzertgelände um.
Die ersten Lieder berührten mich kaum. Ich kannte sie nicht - und verstand auch kein Wort von dem, was Herr Grönemeyer da sang. Mir kamen langsam erste Zweifel, ob sich die über 100 Franken für den Eintritt überhaupt gelohnt hatten...
Doch dann sang er "Mensch", und über 30'000 Menschen rissen ihre Hände in die Höhe sangen und schwankten mit. Plötzlich war ich hin und weg. Hingerissen vom sympathischen männlichen Charme des Herrn auf der Bühne, bewegt vom Text über die Trauer um seine Frau, berauscht von den Händen die sich da unten im Gleichtakt bewegten. Dann kam "Männer", und ich freute mich. Für alle Männer, denen dieser nette Bochumer so kraftvoll Identifikationsfigur und Vorbild ist. Über meine Kindheitserinnerungen, die der Song entfachte. Und über Grönemeyers Kurzauftritt als Transe auf der Leinwand hinter der Bühne. Mit jedem Lied begann meine Stimmung zu steigen.
Als Herbert dann noch bekannt gab, dass dieses Konzert ein ganz besonderes sei, weil das letzte dieser Tour, und wie schön es sei, dieses hier mit dem tollen Publikum von Bern zu feiern, war es vollends um mich geschehen. Der Appell an Eitelkeit und Lokalpatriotismus verfehlte seine Wirkung nicht. Vier lange Zugaben lang gab uns der Held auf der Bühne noch das Gefühl, an einem einmaligen Ereignis teilzuhaben. Als echter Kumpel dankte Grönemeyer auch ausgiebig seinem Team hinter der Bühne und liess es mit einem prominenten Auftritt auf der Leinwand hochleben. Und immer wieder bedankte er sich in seiner unnachamlich zackigen Art bei uns, bei mir, beim Publikum. "Wunderschön" schrie er dann in die Menge. Und wunderschön wars tatsächlich.
Danke, Herbert. Danke. Danke. Danke.
Du weisst einfach, wie man eine Arena rockt!
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