Panoramablick auf Oerlikon by day


Panoramablick auf Oerlikon by night

Im städtebaulichen Niemandsland zwischen Zürich-Schwamendingen und Dübendorf in einem ehemaligen Feuchtgebiet gebaut, ist der Bahnhof Stettbach das ideale Tummelfeld für Entwicklungsplanerinnen, Nahverkehrseuphoriker und ambitionierte Jungarchitekten. Ob Gondelbahn zum Zürcher Zoo, Glatttalbahn oder Park-and-Ride-Parkplatz: Der Projekte waren viele, umgesetzt wurde bis jetzt aber wenig. Das soll sich nun ändern.


Bahnhof Stettbach mit dem legendären Ausgang Süd mitten auf der Wiese.

Die Anfänge des Bahnhof Stettbach gehen in die frühen 90er Jahre zurück, als das Zürcher S-Bahn-Netz gebaut wurde. 2004 verlegte die Helsana ihren Hauptsitz in die aufstrebende Dienstleistungszone am Stadtrand, die Soz (heute: ZHAW, Departement für soziale Arbeit), die Credit Suisse und eine Reihe weiterer Firmen und Institutionen zogen nach.


ZHAW, Departement für Soziale Arbeit

Innert eineinhalb Jahrzehnten hat sich der Provinzbahnhof zum am 7. meisten frequentierten Bahnhof des Kantons Zürich gemausert. Nun soll Stettbach gar zum 4. grössten Bahnhof im Kanton Zürich und zur Nummer 15 der Schweiz werden, wenn es nach den Vorstellungen des Zürcher Stadtrats Martin Waser und der Dübendorfer Stadtpräsident Lothar Ziörjen geht (vgl. Berichte des Tagesanzeigers und des Glattalers). Im Rahmen der 3. Etappe der Glatttalbahn soll auch der Bahnhof Stettbach bis im Herbst 2010 für 34 Mio umgestaltet werden. Vorgesehen sind eine neue Gleisschlaufe, die sowohl von Westen vom Tram und von Osten von der Glattalbahn benutzt werden kann.


Modell des umgestalteten Bahnhofs (hier gibts weitere Modelle und Pläne)

Der Raum in der Schlaufe ist für Fussgänger reserviert. Er soll mit originellen Dächern teils überdeckt, teils begrünt und nachts beleuchtet werden. Vorgesehen sind auch ein Kurzzeitparkplatz, Taxistände und einen Busterminal. Als Optionen im Gestaltungskonzept sind auch die Talstation der Seilbahn zum Zoo und eine Park-and-ride-Anlage vorgesehen, auch wenn deren Umsetzung weiterhin ungewiss bleibt. Das Plangenehmigungsverfahren soll diesem Herbst beginnen und ein Jahr später abgeschlossen werden. 2009 wird voraussichtlich mit den Bauarbeiten begonnen. Am 12. Dezember 2010 soll die die Einweihung des Streckenabschnittes stattfinden. Ab 2011 sollen jährlich 8,3 Millionen Menschen am Bahnhof Stettbach ein- oder aussteigen.

LiebhaberInnen haben den Kultbahnhof und seine eigenwillige Ästhetik übrigens längst entdeckt und ihn liebevoll im Internet verewigt:

http://www.forums9.ch/ausflug/stettbach/index.htm

Grossstadt-Dschungel einmal anders - Impressionen vom Arbeitsweg nach Stettbach:







Und zum Schluss noch dies:

Reh by night

Bahnhof Züri Stettbach, die Endstation meines morgendlichen Pendlerdaseins - und der Beginn meines abendlichen Wanderlebens, wie er leibt und lebt.



P.S.: Den "naturechten" Ausgang benutze ich übrigens auch manchmal.