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Die grosse Frage
denkerin | 22. Oktober 07 | Topic 'Einsichten'
"What makes you so sure that you're not the evil one yourself?"
(Jonathan Franzen / Alice Munro)
(Jonathan Franzen / Alice Munro)
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100 unwahrscheinlichste Sätze I
denkerin | 21. Oktober 07 | Topic 'Sprachwunder'
Manchmal legen WerberInnen schon ein ausserordentliches Talent an den Tag, Sätze zu kreieren, die im Alltag sicher niemand sagen würde. Oder können Sie sich eine Situation vorstellen, in der jemand ernsthaft folgenden Wunsch formuliert?
"Ich will Krankenversicherungs-Power!"
Krankenversicherungs-Power? Was ist denn das?
Etwas blutleereres als Versicherungen kann ich mir beim besten Willen kaum vorstellen. Es braucht schon ein ausserordentliches Mass an Vorstellungskraft, um dieses biedere, aber grundsolide Produkt mit Power aufzupimpen.
Aber wer weiss, vielleicht lanciert dieser Werbeslogan ja einen neuen Trend? Vielleicht sinnen ein paar pathologisch optimistisch gesinnte Jungwerber bereits ob erfolgversprechenden Slogans wie:
"Ich will Parkuhr-Power!"
"Ich will Einkaufswägeli-Power!"
"Ich will Tischset-Power!"
Ich sehe vor meinem geistigen Auge bereits Heerscharen von euphorischen KonsumentInnen diese Parolen skandierend durch die Strassen ziehen... Wie aufregend!
"Ich will Krankenversicherungs-Power!"
Krankenversicherungs-Power? Was ist denn das?
Etwas blutleereres als Versicherungen kann ich mir beim besten Willen kaum vorstellen. Es braucht schon ein ausserordentliches Mass an Vorstellungskraft, um dieses biedere, aber grundsolide Produkt mit Power aufzupimpen.
Aber wer weiss, vielleicht lanciert dieser Werbeslogan ja einen neuen Trend? Vielleicht sinnen ein paar pathologisch optimistisch gesinnte Jungwerber bereits ob erfolgversprechenden Slogans wie:
"Ich will Parkuhr-Power!"
"Ich will Einkaufswägeli-Power!"
"Ich will Tischset-Power!"
Ich sehe vor meinem geistigen Auge bereits Heerscharen von euphorischen KonsumentInnen diese Parolen skandierend durch die Strassen ziehen... Wie aufregend!
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Vergessen
denkerin | 19. Oktober 07 | Topic 'Einsichten'
Was ist eigentlich so schlimm an der Einsicht, dass sich 100 Jahre nach unserem Tod wohl niemand mehr an uns erinnert?
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Beliebigkeit
denkerin | 19. Oktober 07 | Topic 'Einsichten'
Manchmal schwirrt mir der Kopf ob all der Unsicherheiten und Ungewissheiten, die die tägliche Informationsflut in mir entfacht. Bilder können lügen, Journalisten einseitig berichten, WissenschaftlerInnen falsche Hypothesen verfolgen ...
Und doch stützt sich mein Wissen über die Welt zu einem wesentlichen Teil auf Informationen ab, die andere mir vermitteln. Als Nicht-Expertin kann ich - bei allem Bemühen um einen kritischen Geist - oftmals die Aussagen und Gegenaussagen nicht wirklich einordnen. Was soll ich noch glauben? Wovon soll ich ausgehen? Worauf stütze ich mich bei meinen Handlungen und Urteilen ab?
Gleichgültigkeit oder unendliches Relativieren ist für mich keine Lösung. Ich möchte mir eine Meinung bilden und diese auch vertreten. Schliesslich habe ich als erwachsene Person auch Verantwortung. Für Kinder und Jugendlich ist es etwas vom Schlimmsten, wenn sie nicht wissen, woran sie beim Gegenüber sind. Sie brauchen eine Reibungsfläche, um sich selber zu finden, eine eigene Identität und eigene Meinungen zu entwickeln.
Oder allgemeiner gesagt: Kommunikation ist nur dann möglich, wenn es Widerstände, Reibungsflächen gibt. Wer alles relativiert, wird letzlich beziehungslos.
Ein deutscher Theologe hat einmal gesagt (glaube ich zumindest), dass es letztlich um das "Trotzdem" geht.
Es ist zwar nicht möglich, sich seines Wissens gewiss zu sein. Aber wir müssen trotzdem nach Gewissheiten suchen. Die Anderen können sich irren oder lügen. Trotzdem müssen wir fähig sein, dem zu vertrauen, was sie uns erzählen.
Und doch stützt sich mein Wissen über die Welt zu einem wesentlichen Teil auf Informationen ab, die andere mir vermitteln. Als Nicht-Expertin kann ich - bei allem Bemühen um einen kritischen Geist - oftmals die Aussagen und Gegenaussagen nicht wirklich einordnen. Was soll ich noch glauben? Wovon soll ich ausgehen? Worauf stütze ich mich bei meinen Handlungen und Urteilen ab?
Gleichgültigkeit oder unendliches Relativieren ist für mich keine Lösung. Ich möchte mir eine Meinung bilden und diese auch vertreten. Schliesslich habe ich als erwachsene Person auch Verantwortung. Für Kinder und Jugendlich ist es etwas vom Schlimmsten, wenn sie nicht wissen, woran sie beim Gegenüber sind. Sie brauchen eine Reibungsfläche, um sich selber zu finden, eine eigene Identität und eigene Meinungen zu entwickeln.
Oder allgemeiner gesagt: Kommunikation ist nur dann möglich, wenn es Widerstände, Reibungsflächen gibt. Wer alles relativiert, wird letzlich beziehungslos.
Ein deutscher Theologe hat einmal gesagt (glaube ich zumindest), dass es letztlich um das "Trotzdem" geht.
Es ist zwar nicht möglich, sich seines Wissens gewiss zu sein. Aber wir müssen trotzdem nach Gewissheiten suchen. Die Anderen können sich irren oder lügen. Trotzdem müssen wir fähig sein, dem zu vertrauen, was sie uns erzählen.
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